Medien

Kinderfotos im Netz: Darauf sollten Eltern achten

Immer öfter wollen Eltern Fotos vom Familienglück mit anderen im Netz teilen. Sie übersehen dabei, dass die Aufnahmen leicht in falsche Hände geraten können. SCHAU HIN! empfiehlt Eltern daher, keine Fotos oder Clips zu veröffentlichen, auf denen das Kind klar zu erkennen ist.

Viele Urlaubsbilder entstehen heute auf dem Smartphone und werden online geteilt – über Facebook, WhatsApp oder eine Cloud. Aufnahmen, die einmal im Netz gelandet sind, können sich schnell verbreiten. Deshalb sollten Eltern gerade auf das Teilen von Fotos, die Kinder in Bikini oder Badehose, in der Badewanne oder in anderen privaten Situationen zeigen, verzichten.

Auch Kinder haben Persönlichkeitsrechte

Kinder haben wie alle anderen Personen auch das Recht am eigenen Bild, können jedoch nicht selbst über eine Veröffentlichung entscheiden, weil sie die Folgen noch nicht abschätzen können. Hier sind die Eltern gefragt. Denn Kinderfotos im Netz erhöhen das Risiko unerwünschter Kontakte. Auch wenn etwa das Bild im Profil oder Blog später gelöscht wird, können die Aufnahmen weiter kursieren. Zudem können Werbetreibende und fremde NutzerInnen Informationen über Hobbys und tägliche Gewohnheiten sammeln.

Kinder nur undeutlich zeigen oder Zugang beschränken

Falls Eltern doch Bilder des Kindes veröffentlichen, sollten Kinder auf Fotos nicht direkt erkennbar sein, sondern beispielsweise nur im Anschnitt oder mit Sonnenbrille. Beim Hochladen von Bildern über das Smartphone ist darauf zu achten, dass die Ortsbestimmung deaktiviert ist. Ansonsten können andere NutzerInnen sehen, wo das Bild aufgenommen wurde. Gerade Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen, um ihr Kind zu schützen, aber auch um Vorbild für den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten im Netz zu sein.

Aufnahmen stationär speichern

Auch das Hochladen in einen Online-Speicher („Cloud“) ist nicht unproblematisch. Schließlich vertraut man persönliche Daten einem Unternehmen an. Zudem können diese Speicher auch von Unbefugten gehackt werden. Daher gilt, sich genau über die Geschäfts- und Datenschutzbedingungen des Anbieters zu informieren und den Zugang über ein ausgefeiltes Passwort zu schützen. Am sichersten ist es, Bilder oder Clips nur auf der Festplatte zu speichern.

Hier gibt es noch ein Filmchen dazu.

Pädosexuelle im Netz: Alltagsaufnahmen von Social Media im Fokus

Unbedacht gepostete Bilder von Heranwachsenden landen unbemerkt auf Pornografieseiten oder Fotoblogs. Dabei handelt es sich nicht nur um freizügige oder missbräuchliche Darstellungen von Kindern: Häufiger als gedacht finden Aufnahmen, die ursprünglich aus sozialen Netzwerken stammen und Kinder in harmlosen Alltagssituationen zeigen, Aufmerksamkeit bei Pädosexuellen. Eine Recherche des ARD-Politikmagazins „Panorama“ und des investigativen Reportageformats „STRG_F“ (NDR für funk) zeigt die Dimensionen des Bildermissbrauchs auf.

Kopiert, weitergeteilt, missbraucht

Von der Veröffentlichung von Bildern, die den Nachwuchs in der Badewanne oder am Strand zeigen, wird Eltern schon lange abgeraten. Doch wie groß das Interesse von Pädosexuellen an Bildern von Mädchen und Jungen in Alltagssituationen ist – etwa ein Schnappschuss auf dem Spielplatz oder ein Selfie beim Eis-Essen – ahnen viele nicht. Ausgerechnet diese Alltagsfotos von Kindern kursieren als „Non Nude“, also „nicht nackt“, auf Plattformen, auf denen auch Missbrauchsdarstellungen von Kindern, sog. „kinderpornografische Aufnahmen“, getauscht werden. Ein Großteil der Bilder stammt laut den Recherchen der InvestigativjournalistInnen von „STRG_F“ und „Panorama“ ursprünglich aus sozialen Netzwerken. Denn auf Facebook oder Instagram ist es für viele Kinder, Jugendliche und Eltern ganz normal, ihre Erlebnisse in Form von Bildern zu teilen. Sogenannte „Trader“, also „Händler“, kopieren die Fotos. Anschließend werden sie im Darknet sowie auf manchen regulär zugänglichen Foto-Plattformen hochgeladen und mit obszönen Kommentaren versehen, die die pädosexuellen Einstellungen der Nutzer und Nutzerinnen erkennen lassen: Viele von ihnen beschreiben unter den Beiträgen ihre Fantasien von sexuellen Handlungen an den abgebildeten Kindern. Teilweise geben die Täter und Täterinnen auch Namen und Alter der Heranwachsenden preis und verlinken sogar die ursprünglichen Social-Media-Profile, sodass sie die Abgebildeten für andere User und Userinnen leicht identifizierbar machen.
Bei jedem vierten Bild, das auf den in der Reportage untersuchten Plattformen hochgeladen wird, konnte in der Recherche mithilfe der Metadaten die Anwendungen Facebook oder Instagram als Quelle ausgemacht werden. Es ist jedoch zu vermuten, dass noch ein höherer Anteil der „Non Nudes“ aus diesen sozialen Netzwerken stammen könnte, da sich die Dateiinformationen auch verwischen lassen. Außerdem wurden auch Hinweise darauf gefunden, dass die „gestohlenen“ Alltagsfotos ihren Ursprung auf Plattformen YouTubeTikTok und WhatsApp haben. Das Rechercheteam identifizierte auch Gruppenbilder von Sportvereinen oder Klassenfotos, die auf Plattformen von Pädosexuellen hochgeladen wurden. In einem besonders schweren Fall hatte ein Täter 979 Fotos und 105 Videos von der Instagram-Seite eines Neunjährigen aus Deutschland verbreitet – unbemerkt von der Familie des Jungen.

Hier ist auch noch eine gute Seite.

Quelle:  Kinderfotos im Netz: Darauf sollten Eltern achten – SCHAU HIN! (schau-hin.info)

Geräusche und Bilder von Bildschirm- und Hörmedien faszinieren bereits Babys und Kleinkinder. Was sie in diesem Alter aber vor allem brauchen, sind Zuwendung und unterschiedlichste sinnliche Erfahrungen.

Im Alltag von Babys und Kleinkindern sind Medien schon allgegenwärtig. Denn gerade elektronische Medien liefern häufig Geräusche, Bilder und Geschichten gleichzeitig und faszinieren bereits die Kleinsten. Und auch die intuitive Bedienung von Smartphones und Tablets durch Wischen und Tippen können Kleinkinder begeistern. Was fangen die Kleinen damit an? Wie reagieren sie darauf?

Warum Kleinkinder Zuwendung und Anregungen, statt Bildschirmmedien brauchen

Babys und Kleinkinder sind neugierig und erfahren ihre Umwelt vor allem durch Ausprobieren und Nachahmen. Dazu brauchen sie vor allem direkte Zuwendung und Anregungen, Personen, die mit ihnen sprechen und spielen. Sie genießen einfache Spielsachen, um herauszufinden, was man alles damit machen kann. Schmecken, Riechen, Fühlen, Hören und Sehen stehen im Vordergrund, aber auch die Möglichkeit, sich nach Lust und Laune zu bewegen. Auch der Wechsel zwischen Anregungen und Ruhe ist wichtig. Für all dies brauchen Kinder keinen Fernseher oder CD-Spieler, kein Smartphone oder Tablet.

Babys erleben ganz nebenbei die Medien

Ganz „nebenbei“ bekommen Babys und Kleinkinder jedoch schon viel davon mit, wie in der Familie mit FernsehenSmartphoneComputer und Radio umgegangen wird: Da ist der Vater, der mit dem Baby auf dem Arm am Computer noch schnell eine E-Mail abschickt oder etwas im Internet nachschaut; oder die Mutter, die beim Spazierengehen telefoniert oder sich mit Freundinnen per Chat austauscht; da sind die älteren Geschwister, die ihre Lieblingssendung schauen, während das Kleinkind am Boden spielt,

oder die Großeltern, die sich bei einer volkstümlichen Musiksendung im Fernsehen amüsieren. Kinder spüren dabei auch, wenn diesen Medien mitunter mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als ihnen selbst.

Wie reagieren die Kleinsten auf Medien

Auch wenn Babys und Kleinkinder noch kaum etwas von dem verstehen, was sie aus den Medien ringsum wahrnehmen, reagieren sie darauf: Sie freuen sich über Musikstücke, quietschen vielleicht vor Vergnügen mit, wenn die anderen sich bei einer Unterhaltungssendung amüsieren, möchten auf der Computertastatur „mitarbeiten“ ;oder auf dem Smartphone „Bildchen antippen“. Kleine Kinder können aber auch nervös, wütend oder erschöpft auf die Medienumgebung reagieren, weil ihnen alles zu viel wird.

Setzen Sie deshalb Ihr Kind nie unkontrolliert Medien wie Radio oder Fernsehen aus und achten Sie darauf, wie es auf die Medienumgebung in Ihrer Familie reagiert – ob es etwa durch die Geräusche aus dem Fernsehen, durch hektische Stimmen oder durch dramatische Musik beeinträchtigt wird, weint oder unruhig wird. Dann schalten Sie doch einfach einmal alle Geräte ab!

Welche Medien passen zum Kleinkind?

Im Verlauf seines ersten Lebensjahres wird das Baby immer vertrauter mit „seiner“ Sprache. Es beginnt, Gesichtsausdrücke und Tonfälle zu unterscheiden und erste Wörter zu verstehen. Ab etwa sechs Monaten werden Bilder für Kinder interessant und Bilderbücher werden damit zum wichtigsten Medium. Vorlesen, Geschichten erzählen und gemeinsam Singen oder Musik machen gefallen Kindern in dieser Zeit sehr gut. Lesen Sie Ihrem Kind regelmäßig vor, zeigen Sie auf die Bilder oder lassen Sie Ihr Kind die Bilder deuten und „besprechen“, auch wenn es zunächst nur „brabbeln“ kann. Reden Sie mit ihm über das, was es sieht und was Sie vorlesen. So lernt es, das Gesehene mit Sprache zu verbinden.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Geburtstag nehmen die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern meist stark zu. Kleine Geschichten in Bilderbüchern sind dann genau das Richtige. Dabei ist es Ihnen überlassen, ob Sie „klassische Bücher“ lesen oder eine Bilderbuch-App auf dem Tablet oder Smartphone nutzen. Kinder genießen dann auch, einfache Geschichten von CD zu hören, sie können anregend oder auch entspannend sein. Häufig wechseln sich einfache kurze Hörgeschichten mit Musik ab. Besonders gefällt es ihnen, in Bilderbüchern oder bei Musikstücken oder Hörspielen Figuren oder Lieder wiederzuerkennen. Deshalb möchten sie dieselben Bücher immer wieder anschauen und dieselbe Hörgeschichten immer wieder hören. Allerdings sollten Hörmedien in diesem Alter höchstens 30 Minuten am Tag genutzt werden.

Fernsehen für die Kleinsten?

Babys und Kleinkinder brauchen kein Fernsehen, denn sie können nicht wirklich etwas damit anfangen und die Bildfolge ist zu schnell, als dass sie überhaupt etwas erfassen könnten. In diesem Alter hat Fernsehen keine förderlichen Aspekte. Im Gegenteil – Studien weisen darauf hin, dass Fernsehen in den ersten Lebensjahren die sprachliche Entwicklung beeinträchtigen kann, Kinder schlechter schlafen lässt und den Austausch zwischen Eltern und Kind behindert. Keinesfalls sollte Ihr Baby oder Kleinkind allein vor dem Fernseher sitzen. Auch von Spielen auf Handys oder Computer wird für die Kleinsten abgeraten. (Stand: 18.10.2020)

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/medienwahrnehmung/0-3-jahre/

Wann sind die Kleinen groß genug für die Medienwelt?

Jünger als ein Jahr

In den ersten Wochen nehmen Babys Medien lediglich als Reizquelle wahr, die Geräusche und Lichteffekte aussendet. Sie können noch nicht bewusst auf diese Eindrücke reagieren, aber sie können schon ihre Reizüberflutung ausdrücken – und schreien oder schlafen plötzlich ein. Am Ende des ersten Lebenshalbjahres beobachten Kinder vor allem, wie andere Menschen mit Medien umgehen und versuchen, sie nachzuahmen: Nach dem Mobiltelefon greifen oder Geräusche nachmachen. Geht es auf den ersten Geburtstag zu, wächst das Interesse für Medien: Sie werden als Spielzeug genutzt, jedoch eher zufällig und nicht zielgerichtet. Beim Spielen auf dem elterlichen Smartphone oder Tablet ahmen Kinder die Wischbewegung der Eltern nach, statt zielgerichtet zu wischen. In diesem Alter haben Kinder noch kein Verständnis für die Bildhaftigkeit der Inhalte und versuchen zum Beispiel Gegenstände aus dem Bildschirm herauszuholen. Ein eigenständiger Umgang mit Medien ist noch nicht möglich, da grundlegende motorische und mentale Fertigkeiten noch fehlen. Erst mit etwa einem Jahr verstehen Kinder, dass das Bild selbst ein Gegenstand ist und etwas zeigt.

Ein bis zwei Jahre alt

Haben Kinder ein Verständnis für Bildhaftigkeit entwickelt, können sie digitale Inhalte von realen Gegenständen unterscheiden. Jetzt können sie bald einfache Bildgeschichten mit Nähe zum kindlichen Alltag verstehen. Auch einfache Bewegungsabläufe wie das Wischen und Tippen funktionieren gut. Sie sind aber nicht als zielgerichtete Nutzung von mobilen Medien zu verstehen. Mit dem steigenden Interesse an anderen Menschen, der Entwicklung der Phantasie und der Sprache verändert sich die Bedeutung von Medien für Kinder im zweiten Lebensjahr. Sie wenden sich bewusster und zielgerichteter medialen Inhalten und Geräten zu. Außerdem zeigen sie sich interessiert an spielerischen und kreativen Aktivitäten wie zum Beispiel dem Fotografieren. In diesem Alter machen Kinder meist verstärkt Fernseherfahrungen, auch können sie erste mediale Botschaften entschlüsseln. Zweijährige verstehen einfache digitale Spiele und entdecken die Wiedergabefunktion für Fotos oder Videos auf mobilen Medien. Ihre Aufmerksamkeitsspanne reicht schon für kurze und einfache Sequenzen.

Trotzdem ist es für Kinder unter drei Jahren wichtiger, erst einmal die reale Welt mit allen Sinnen zu erfahren, bevor sie elektronische Medien entdecken.

Drei bis vier Jahre alt

Nach dem dritten Geburtstag können Kinder Medien gezielter nutzen – in Begleitung ihrer Eltern und in überschaubarem Maß. Dabei sind Tablets leichter und intuitiver selbst zu bedienen als Laptops oder Computer. Diese sind erst ab dem Vorschulalter geeignet.

Mit fortschreitendem Alter wächst die Fähigkeit der Kinder, Symbolsysteme medialer Inhalte zu entschlüsseln. Voraussetzung dafür bleibt weiterhin eine einfache Erzählstruktur und der Bezug zu ihrer Lebenswelt. Kinder können in Videos oder Filmen Ausschnitte und Figuren wahrnehmen und in Bezug zum eigenen Ich setzen. Tipp- und Wischbewegungen auf dem elterlichen Tablet oder Smartphone werden gezielt eingesetzt. Neben der Rezeption gewinnen Medien als Mittel für gestalterisch-produktives Handeln an Bedeutung. Die erworbenen Fähigkeiten im Umgang mit Medien können mit und über Medien erweitert werden. Eltern können ihre Kinder geduldig begleiten, ihre Fragen beantworten und immer wieder das Verständnis für das Gesehene erweitern. Dabei helfen Wiederholungen, um das Verständnis von Inhalten und Abläufen zu festigen.

Fünf bis sechs Jahre alt

Medien dienen Kindern in diesem Alter als Wissensquelle, zur Orientierung, Unterhaltung und als Spielgeräte. Erste kindgerechte Online-Angebote gewinnen an Bedeutung. Sie nehmen das Internet als Speicher für FilmeSpiele und Musik wahr. Kinder verstehen nun einfache Lern- und Geschicklichkeitsspiele mit zweidimensionaler Grafik. Bei audiovisuellen Geschichten konzentrieren sie sich auf zentrale Personen und vollziehen auch zunehmend deren Gefühle nach. Da die Lese- und Schreibfähigkeiten noch nicht entwickelt sind, brauchen die Kinder die Unterstützung von Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen.

Quelle: https://www.schau-hin.info/grundlagen/kleinkinder-und-medien

Stören Medien das Miteinander von Eltern und Kleinkindern?

Gerade in den ersten Lebensmonaten und -jahren haben Kinder entscheidende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Eine stabile Bindung zu den Eltern gibt ihnen hierbei Sicherheit und stellt eine wichtige Grundlage für eine gesunde Entwicklung dar. Eine solche Bindung entwickelt sich wesentlich in einem anregenden Miteinander, in einem intensiven Austausch über körperliche Nähe, Blicke, Berührungen, Worte und Aufeinander-Eingehen.

Fachleute weisen daher darauf hin, dass eine intensive Beschäftigung der Eltern mit Medien, beispielsweise mit Smartphone oder Tablet, die Eltern-Kind-Kommunikation beeinträchtigen kann. Wenn Eltern zum Beispiel ständig telefonieren oder chatten, sind sie zwar körperlich anwesend, können sich aber nur „nebenbei“ um ihr Kind kümmern. Auch laute Töne und starke Bilder von einem ständig laufenden Fernseher übertönen leicht die Signale der Kinder und erschweren den (sprachlichen) Austausch zwischen Eltern und Kind.

In den ersten Lebensjahren entwickeln Kinder ihre Fähigkeiten nicht zuletzt über vielfältige Sinneserfahrungen wie riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen. Sie lernen die verschiedenen Sinnesreize zu koordinieren und richtig einzuordnen und benötigen dafür möglichst ganzheitliche Erlebnisse und Erfahrungen, die über das Ansprechen aller Sinne entstehen. Bildschirmmedien wie Fernsehen, Computer & Co. sprechen aber beispielsweise nur Augen und Ohren an und konkurrieren daher mit einem „Austausch mit allen Sinnen“. Daher gilt vor allem bei kleinen Kindern: „handfeste“ Erfahrungen (vgl. „Was Kinder zum Spielen brauchen“) sind besser als digitale (Medien-)Erfahrungen.

Machen Fernsehen und Computerspiele dick und krank?

Kinder, die viel vor dem Fernseher sitzen, bewegen sich nachweislich weniger als Kinder, die wenig fernsehen. Das allein kann schon zu Problemen mit dem Gewicht führen. Der „gewichtigere“ Unterschied zwischen „Vielsehern“ und „Wenigsehern“ scheint aber in deren Essverhalten zu liegen: Ausgiebiges Fernsehen verleitet dazu, pausenlos zu essen – vor allem Süßes und Fettes. Es sind also nicht die Medien an sich, die Kinder dick machen, sondern fehlende Bewegung und ein ungesundes Essverhalten, das oft mit Fernsehen oder Computerspielen einhergeht.

Bewegungsmangel kann aber noch weitere negative Folgen für die kindliche Entwicklung haben. Bereits bei Kindern zeigen sich heute Haltungsschäden durch zu viel und falsches Sitzen. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit, die Alltagsmotorik und die Körperwahrnehmung werden durch zu wenig Bewegung beeinträchtigt. Auch auf die geistige und gefühlsmäßige Entwicklung von Kindern kann sich mangelnde Bewegung negativ auswirken.

Wichtig ist deshalb eine möglichst vielseitige Freizeitgestaltung, die mit ausreichend Bewegung das Sitzen vor dem Bildschirm ausgleicht. Die meisten Kinder gehen ohnehin lieber nach draußen und spielen mit Freunden als vor dem Fernseher oder Computer zu sitzen. Oft fehlt es einfach nur an interessanten „Gegenangeboten“.

Machen Medien einsam?

Kindern, die viel fernsehen oder am Computer sitzen, treffen sich weniger mit Freunden als Kinder, die weniger fernsehen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Fernsehen einsam macht. Vielleicht sieht das Kind ja so viel fern, WEIL es keine Freunde hat – und nicht umgekehrt. Oder es fühlt sich zu Hause einsam, weil niemand Zeit für es hat, und lenkt sich deshalb mit Fernsehen und Computer ab.

Wenn ein Kind am liebsten vor dem Fernseher sitzt, ist es ein wichtiger erster Schritt, dass Eltern nach den Gründen für die „Vielseherei“ suchen – vielleicht steckt ja etwas ganz anderes dahinter. Möglicherweise versucht das Kind ja auf diese Weise, bestimmte Probleme wie Streit mit Freunden, Ärger in Kita oder Schule oder fehlende Freizeitangebote zu überspielen oder zu vergessen. Sobald das zugrunde liegende Problem gelöst ist, geht das Kind vielleicht ganz von allein wieder dazu über, seine Freizeit anders zu gestalten, und möchte auch wieder Freunde treffen

Kann Fernsehen & Co. Kinder um den Schlaf bringen?

Wenn Kinder und Jugendliche zu viel fernsehen oder am Computer spielen, kann das zu Schlafproblemen führen. Insbesondere Kinder, die im eigenen Zimmer über einen Fernseher, einen Internetanschluss oder eine Spielkonsole verfügen, gehen durchschnittlich deutlich später zu Bett und sind tagsüber merklich müder als Gleichaltrige ohne Geräte im Kinderzimmer.

Insbesondere Filme mit Gewaltszenen und Gruselfilme, aber auch „Shows“ können bei Kindern dazu führen, dass sie abends länger brauchen, um einzuschlafen, und nachts deutlich schlechter schlafen. Zu viel oder nicht kindgerechtes Fernsehen ist oft auch der Grund für kindliche Alpträume.

Wie gefährlich ist die Strahlung von elektronischen Medien?

Fachleute haben sich mit der Frage beschäftigt, ob Kinder empfindlicher auf elektromagnetische Felder, erzeugt von Handy, Tablet, Computer oder Fernseher, reagieren als Erwachsene. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es hierfür keine Hinweise. Allerdings liegen hierzu bisher wenige Studien, insbesondere zur Langzeitwirkung auf Kinder, vor.

Deshalb sollten Sie aus allgemeiner Vorsorge darauf achten, dass je jünger Ihr Kind ist, je geringer die Nutzung solcher Geräte von ihm bzw. in seiner Nähe sein soll. Treffen Sie dabei klare und zurückhaltende Regeln zur Nutzung dieser Geräte.

Medienverbote sind keine Lösung

Fernsehen & Co. bergen zweifelsohne Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern. Doch grundsätzliche Medienverbote können keine Lösung sein. Vielmehr gilt für mögliche Risiken dasselbe wie für die Chancen durch die Nutzung moderner Medien: Es kommt auf das Was und das Wieviel an. Die Beschäftigung mit den Medien sollte immer nur eine von möglichst vielen verschiedenen Aktivitäten des Kindes und zeitlich klar begrenzt sein und von Eltern sinnvoll begleitet werden:

  • Eltern sollten wissen, was sich ihr Kind im Fernsehen anschaut und welche Spiele es spielt.
  • Eltern sollten darauf hinwirken, dass ihr Kind Sendungen sieht und Spiele spielt, die seinem Alter und Entwicklungsstand entsprechen.
  • Eltern sollten sich für das, was das Kind macht, interessieren und auch einmal mitschauen oder mitspielen.

Stören Medien das Miteinander von Eltern und Kleinkindern?

Gerade in den ersten Lebensmonaten und -jahren haben Kinder entscheidende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Eine stabile Bindung zu den Eltern gibt ihnen hierbei Sicherheit und stellt eine wichtige Grundlage für eine gesunde Entwicklung dar. Eine solche Bindung entwickelt sich wesentlich in einem anregenden Miteinander, in einem intensiven Austausch über körperliche Nähe, Blicke, Berührungen, Worte und Aufeinander-Eingehen.

Fachleute weisen daher darauf hin, dass eine intensive Beschäftigung der Eltern mit Medien, beispielsweise mit Smartphone oder Tablet, die Eltern-Kind-Kommunikation beeinträchtigen kann. Wenn Eltern zum Beispiel ständig telefonieren oder chatten, sind sie zwar körperlich anwesend, können sich aber nur „nebenbei“ um ihr Kind kümmern. Auch laute Töne und starke Bilder von einem ständig laufenden Fernseher übertönen leicht die Signale der Kinder und erschweren den (sprachlichen) Austausch zwischen Eltern und Kind.

In den ersten Lebensjahren entwickeln Kinder ihre Fähigkeiten nicht zuletzt über vielfältige Sinneserfahrungen wie riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen. Sie lernen die verschiedenen Sinnesreize zu koordinieren und richtig einzuordnen und benötigen dafür möglichst ganzheitliche Erlebnisse und Erfahrungen, die über das Ansprechen aller Sinne entstehen. Bildschirmmedien wie Fernsehen, Computer & Co. sprechen aber beispielsweise nur Augen und Ohren an und konkurrieren daher mit einem „Austausch mit allen Sinnen“. Daher gilt vor allem bei kleinen Kindern: „handfeste“ Erfahrungen (vgl. „Was Kinder zum Spielen brauchen“) sind besser als digitale (Medien-)Erfahrungen.

Machen Fernsehen und Computerspiele dick und krank?

Kinder, die viel vor dem Fernseher sitzen, bewegen sich nachweislich weniger als Kinder, die wenig fernsehen. Das allein kann schon zu Problemen mit dem Gewicht führen. Der „gewichtigere“ Unterschied zwischen „Vielsehern“ und „Wenigsehern“ scheint aber in deren Essverhalten zu liegen: Ausgiebiges Fernsehen verleitet dazu, pausenlos zu essen – vor allem Süßes und Fettes. Es sind also nicht die Medien an sich, die Kinder dick machen, sondern fehlende Bewegung und ein ungesundes Essverhalten, das oft mit Fernsehen oder Computerspielen einhergeht.

Bewegungsmangel kann aber noch weitere negative Folgen für die kindliche Entwicklung haben. Bereits bei Kindern zeigen sich heute Haltungsschäden durch zu viel und falsches Sitzen. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit, die Alltagsmotorik und die Körperwahrnehmung werden durch zu wenig Bewegung beeinträchtigt. Auch auf die geistige und gefühlsmäßige Entwicklung von Kindern kann sich mangelnde Bewegung negativ auswirken.

Wichtig ist deshalb eine möglichst vielseitige Freizeitgestaltung, die mit ausreichend Bewegung das Sitzen vor dem Bildschirm ausgleicht. Die meisten Kinder gehen ohnehin lieber nach draußen und spielen mit Freunden als vor dem Fernseher oder Computer zu sitzen. Oft fehlt es einfach nur an interessanten „Gegenangeboten“.

Machen Medien einsam?

Kindern, die viel fernsehen oder am Computer sitzen, treffen sich weniger mit Freunden als Kinder, die weniger fernsehen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Fernsehen einsam macht. Vielleicht sieht das Kind ja so viel fern, WEIL es keine Freunde hat – und nicht umgekehrt. Oder es fühlt sich zu Hause einsam, weil niemand Zeit für es hat, und lenkt sich deshalb mit Fernsehen und Computer ab.

Wenn ein Kind am liebsten vor dem Fernseher sitzt, ist es ein wichtiger erster Schritt, dass Eltern nach den Gründen für die „Vielseherei“ suchen – vielleicht steckt ja etwas ganz anderes dahinter. Möglicherweise versucht das Kind ja auf diese Weise, bestimmte Probleme wie Streit mit Freunden, Ärger in Kita oder Schule oder fehlende Freizeitangebote zu überspielen oder zu vergessen. Sobald das zugrunde liegende Problem gelöst ist, geht das Kind vielleicht ganz von allein wieder dazu über, seine Freizeit anders zu gestalten, und möchte auch wieder Freunde treffen

Kann Fernsehen & Co. Kinder um den Schlaf bringen?

Wenn Kinder und Jugendliche zu viel fernsehen oder am Computer spielen, kann das zu Schlafproblemen führen. Insbesondere Kinder, die im eigenen Zimmer über einen Fernseher, einen Internetanschluss oder eine Spielkonsole verfügen, gehen durchschnittlich deutlich später zu Bett und sind tagsüber merklich müder als Gleichaltrige ohne Geräte im Kinderzimmer.

Insbesondere Filme mit Gewaltszenen und Gruselfilme, aber auch „Shows“ können bei Kindern dazu führen, dass sie abends länger brauchen, um einzuschlafen, und nachts deutlich schlechter schlafen. Zu viel oder nicht kindgerechtes Fernsehen ist oft auch der Grund für kindliche Alpträume.

Wie gefährlich ist die Strahlung von elektronischen Medien?

Fachleute haben sich mit der Frage beschäftigt, ob Kinder empfindlicher auf elektromagnetische Felder, erzeugt von Handy, Tablet, Computer oder Fernseher, reagieren als Erwachsene. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es hierfür keine Hinweise. Allerdings liegen hierzu bisher wenige Studien, insbesondere zur Langzeitwirkung auf Kinder, vor.

Deshalb sollten Sie aus allgemeiner Vorsorge darauf achten, dass je jünger Ihr Kind ist, je geringer die Nutzung solcher Geräte von ihm bzw. in seiner Nähe sein soll. Treffen Sie dabei klare und zurückhaltende Regeln zur Nutzung dieser Geräte.

Medienverbote sind keine Lösung

Fernsehen & Co. bergen zweifelsohne Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern. Doch grundsätzliche Medienverbote können keine Lösung sein. Vielmehr gilt für mögliche Risiken dasselbe wie für die Chancen durch die Nutzung moderner Medien:

Es kommt auf das Was und das Wie viel an. Die Beschäftigung mit den Medien sollte immer nur eine von möglichst vielen verschiedenen Aktivitäten des Kindes und zeitlich klar begrenzt sein und von Eltern sinnvoll begleitet werden:

  • Eltern sollten wissen, was sich ihr Kind im Fernsehen anschaut und welche Spiele es spielt.
  • Eltern sollten darauf hinwirken, dass ihr Kind Sendungen sieht und Spiele spielt, die seinem Alter und Entwicklungsstand entsprechen.
  • Eltern sollten sich für das, was das Kind macht, interessieren und auch einmal mitschauen oder mitspielen.
  • Eltern sollten für ihr Kind Ansprechpartner auch in Sachen Medien sein.

In den Früherkennungsuntersuchungen U7aU8 und U9 wird die Rolle der Medien im Alltag Ihres Kindes ausdrücklich angesprochen. Nutzen Sie spätestens diese Gelegenheiten, wenn Sie sich Sorgen um den Medienkonsum Ihres Kindes machen. (Stand: 17.10.2020)

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/mediennutzung/medien-gefahren/

Nicht vergessen: Wir sind Vorbilder!

Dass Kinder in einer medienfreien Umgebung aufwachsen können, ist eine Illusion. Schon auf der Entbindungsstation machen die stolzen Eltern den ersten Schnappschuss. Viele Mütter und Väter posten ebenso stolz und bedenkenlos die Fotos ihrer Kinder. Mehr noch: Manche Eltern schieben den Kinderwagen durch Straßen und Parks und telefonieren dabei. So lernen Mädchen und Jungen sehr früh, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Erziehungsberechtigten teilen müssen.

Um den Nachwuchs gut und glücklich in der Medienwelt aufwachsen zu lassen, brauchen wir einen selbstkritischen Blick auf das eigene Verhalten. So muss es Zeiten und Orte geben, in denen Smartphones und Tablets außen vor bleiben. Und wir brauchen Regeln, um zur Ruhe zu kommen und auch Kinder brauchen Ruhe, um zu wachsen. So sollten auch wichtige Familienrituale wie gemeinsame Mahlzeiten störungsfrei verlaufen.

Wenn aber Väter oder Mütter beim Abendessen das Smartphone auf den Tisch legen, zeigen sie ihren Kindern damit, wie wichtig sie diese Geräte finden und dass ständige Erreichbarkeit normal sei. Das gilt auch für Autofahrten, wenn etwa ein Erwachsener auf der Autobahn telefoniert, sich so nicht mehr hundertprozentig auf den Verkehr konzentrieren kann und auf diese Weise das Leben im Multitasking demonstriert.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen und Kinder sollen nicht von Smartphones und Tablets ferngehalten werden. Aber wir brauchen für die neuen Technologien neue Rezepte und neue Erziehungsmethoden, damit ein guter und bewusster Umgang damit funktionieren kann.

Eine kleine Checkliste: Darauf sollten Eltern achten!

  • Altersgerechte Apps einsetzen.
  • Bei jungen Kindern dabei bleiben.
  • inApp-Käufe deaktivieren.
  • Passwortsperre, um versehentliche Ausgaben zu vermeiden.
  • Apps nicht als Babysitter einsetzen.
  • Zeitliche Begrenzungen aufstellen und sich um deren Einhaltung kümmern.
  • Medienfreie Zeiten beachten.
  • Freies Spiel fördern.
  • Vorbildfunktion beachten.

Installieren Sie bei jungen Kindern den Kinderbrowser (www.kinderserver-info.de) für Computer und Tablets.

Quelle: https://www.internet-abc.de/eltern/kleinkinder-handy-smartphone-tablet/